Das Märchen vom „Fleischfressermensch“
Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass wir Menschen schon seit Anbeginn unserer Entwicklung Fleisch zu uns genommen haben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein zu geringes Nahrungsangebot der ausschlaggebende Grund für unsere Vorfahren war, auf die Jagd zu gehen. Tierische Lebensmittel stellten dabei den kleineren Teil unseres Speiseplans dar.
Unser Gehirn – Das eigentliche Raubtier?
Es ist in Fachkreisen stark umstritten, ob sich unser Gehirn erst durch den Fleischkonsum in die hocheffektive und komplexe Denkmaschine verwandelt hat, oder ob wir den rapiden Anstieg unserer kognitiven Möglichkeiten eher der Fähigkeit, stärkehaltige Pflanzenstoffe zu verdauen und diese über einem offenen Feuer zu kochen, zu verdanken haben. Es ist allerdings eine unumstößliche Wahrheit, dass Menschen sich zu einem großen Teil schon immer fleischlos ernährt haben. Erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts hat sich der Fleischkonsum in unsere Leben geschlichen. Dabei leben wir aktuell in der sichersten und wohlhabendsten Zeit seit Menschengedenken und der Fleischkonsum wäre nicht mehr nötig. Im Gegenteil, die Abkehr des so exzessiven Fleischkonsums ist notwendig geworden.
Ein weiteres Indiz
Aus evolutionärer Sicht betrachtet, scheint der Mensch für einen blutrünstigen Prädator (Raubtier) reichlich spärlich mit angeborenen Waffen ausgestattet zu sein.
Was siehst du, wenn du in den Spiegel blickst?
Scharfe Reiß- oder Fangzähne?
Tödliche Krallen, die sich durch die dicke Haut eines Wasserbüffels bohren könnten - Nein?
Wir auch nicht! Stattdessen sehen wir ein hilfloses, langsames und waffenloses Wesen, das sich ganz auf seine Anpassungsfähigkeit verlassen muss. Stumpfe Backenzähne, die eher an Mühlensteine erinnern als an einen Reißwolf. Ein weiteres Indiz ist unser Kiefer. Die meisten Fleischfresser sind ausschließlich dazu in der Lage, ihren Kiefer auf- und abwärts zu bewegen. Der Mensch hingegen kann mit seinem Kiefer durchaus seitliche Bewegungen ausführen, die für das Zermahlen von pflanzlicher Nahrung stark von Vorteil sind. Verweilen wir noch etwas bei unserem Mund und auch dabei, was in ihm vor sich geht. Denn was Fleischfresser eindeutig von Pflanzenfressern unterscheidet, ist der Säuregehalt des Speichels. Während Fleischfresser einen säurehaltigen Speichel aufweisen, der zum Aufspalten der tierischen Eiweiße benötigt wird, haben Pflanzenfresser und auch der Mensch Enzyme in ihrem Speichel,die dabei helfen, Kohlenhydrate zu spalten. Außerdem ist der Speichel des Menschen, wie auch der von Pflanzenfressern, alkalisch und basisch. Dieses Milieu sorgt für die Remineralisierung deiner Zähne und schützt so vor Karies.
Wandern wir den Verdauungsapparat weiter runter
Auch dein Magen weist eine komplett andere Funktionsweise auf, als der eines Löwen. Der simple Aufbau eines Fleischfresser-Magens, der an einen runden Sack erinnert, produziert bis zu zehnmal mal mehr Säure, als der Magen eines Pflanzenfressers. Diese Säure wird, wie du dir sicher denken kannst, zur Aufspaltung von tierischen Eiweißen benötigt. Der Magen eines Pflanzenfressers hingegen besitzt eine längliche Form, sieht kompliziert zerfurcht aus und produziert weniger Säure, da diese für die Verdauung von Pflanzen nicht benötigt wird.
Noch ein Stockwerk tiefer
Dann wäre da ja noch unser Darm, der 12-mal länger ist als unser Körper. Ein langer Darm macht für Fleischfresser wenig Sinn, da Fleisch schnell fault. Da wir noch keinen Jaguar am Herd stehen gesehen haben, um das Fleisch zu braten und es so für eine längere Zeit haltbar zu machen, leuchtet diese anatomische Begebenheit schon ein. Da Fäulnisgifte eine Gefahr für den Organismus eines jeden Wesens darstellen, hat sich die Natur überlegt, die Därme der Fleischfresser nur dreimal so lang wie ihre Körper zu machen.
Was noch? – Ach ja, die Leber
Unsere Leber hat einen ganz anderen Aufgabenbereich als beispielsweise die Leber eines Wolfes. Die Leber des Wolfes und auch anderer Fleischfresser kann etwa 15 bis 20 Mal so viel Harnsäure entgiften wie der Mensch, oder ein anderer Pflanzenfresser das könnte. Das hat auch seinen Grund. Da Fleisch und innere Organe sehr viel Harnsäure enthalten, ist es für den Räuber wichtig, auf Hochleistung zu entgiften. Detox 2.0 sozusagen. Mit dem Enzym Uricase kann der Fleischfresser die Harnsäure sogar weiter verstoffwechseln. Du hast dieses Enzym nicht und auch sonst kein Mensch auf dieser Welt. Deswegen kann eine sehr fleischhaltige Ernährung auch die Harnsäurewerte durch die Decke schießen lassen. Die Folge wäre Gicht.
Werfen wir einen Blick auf unsere Ausscheidungen
Denn sie bieten weitere Anhaltspunkte für unsere These, dass der Mensch kein Fleischesser ist und auch nie einer war.
Urin
Der wesentliche Unterschied zwischen Karnivoren (Fleischfresser) und Herbivoren (Pflanzenfresser) – ist, dass der Urin der Fleischfresser immer sauer ist. Menschen und Pflanzenfresser hingegen haben immer einen alkalischen bzw. basischen Urin, außer morgens nach dem Aufstehen. Wie du in diesem Buch schon erfahren hast, ist eine Übersäuerung des Körpers sehr gefährlich für die Gesundheit. Leider ist es heute keine Seltenheit mehr, dass genau das durch zu viel Fleischkonsum passiert.
Keep cool – hier eine weitere Parallele
Wir kennen alle das Bild eines vor Hitze hechelnden Hundes. Genau das ist die Art und Weise, wie Fleischfresser ihren Hitzeausgleich schaffen. Sie besitzen keine Hautporen. Das besser durchdachte Kühlsystem hat die Natur uns und den anderen Pflanzenfressern geschenkt. Wir können unsere Haut durch austretenden Schweiß abkühlen.
Einen habe ich noch
Im Gegensatz zum Menschen können Fleischfresser ihr Vitamin C selbstständig herstellen, da Fleisch eben in den seltensten Fällen genug Vitamin C beinhaltet. Dies spricht ebenfalls für eine ursprünglich pflanzliche Ernährungsweise des Menschen im Verlauf seiner Entwicklung.
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